Achtung! The Desert Tigers (1977)

Written by Kalla Malla on October 26, 2012

Mitten in der afrikanischen Wüste befindet sich ein Konzentrationslager der Deutschen. Geleitet wird es von der sadistischen Oberaufseherin Erika. In den zahlreichen Kammern des Schreckens foltert sie Männer und Frauen zu Tode. Der Vorwand, es sei für wissenschaftliche Zwecke, ist genau so unmenschlich, wie die zahlreichen Operationen, die in den übrigen Zimmern von statten gehen. Politische, männliche Gefangene werden tagelang ausgepeitscht, bis man ihnen schließlich gnadenlos den Penis abschneidet. Erika findet an jeder Quälerei gefallen, selbst an ihrer eigenen. So bittet sie doch die Krankenschwester, sie zum Spaß auszupeitschen. Auch die Soldaten brauchen mal ihren Ausgleich und dürfen mit den gefangenen Frauen von Zeit zu Zeit ausgefallene Orgien feiern. Unbemerkt können sich aber amerikanische Befreiungskämpfer in das Camp schmuggeln, so daß es zu einem entscheidenden letzten Befreiungskampf kommt.

Ein gnadenloser Film aus der SS-Zeit steht einem bevor und sofort bekommt man das üble Gefühl in der Magengegend, wenn man die ersten Nazis sieht, die Gefangene exekutieren, zu Tode prügeln oder mit Peitschen die Haut von nackten Leibern zerfetzen. Die ersten 15 Minuten bilden irgendwie sinnloses Kriegsgeballer, bei dem man sich eigentlich nach 5 Minuten schon langweilt. Die Charaktere sind einem bis dato noch unbekannt und erregen selbst kein Mitleid, wenn sie in Flammen aufgehen. Doch plötzlich wandelt sich der Streifen von einem normalen Kriegsfilm in einen harten Lagerfilm. Erika kommt ins Spiel und zeigt gleich der ersten Frau, was ein Harke ist, oder sagen wir besser ein Hakenkreuz. Reihenweise werden die Frauen über einen Holzbalken gebunden, mit Eiswasser Übergossen und dessen Rücken und Genitalien mit harten Bürsten geschrubbt. Da ist das Geschrei groß und der Zuschauer doch mehr geschockt als gefesselt. Als dann auch noch altdeutsche Volkslieder als Vertonung erklingen, hat man langsam die Schnauze voll. Ein Film, der solch einen schrecklichen, geschichtlichen Hintergrund aufweist, kann irgendwie weder unterhalten, noch erotisch wirken. Einige Kriegsszenen, vorallem die recht brutalen Aufnahmen mit den Flammenwerfern, sind reines Archivmaterial, was man aus der völlig anderen Bildqualität schließen kann. Einige Dialoge sind im Original in strenger »deutscher Sprache« vertont worden, wie zum Beispiel die Sätze »In Ordnung! Exekution ausgeführt« oder »Herr Hauptmann, Fräulein Doktor ist fertig!«. Stark gekürzt und mit dem Schwerpunkt, es würde sich nur um einen Kriegsfilm handeln, gab es Anfang der 80er Jahre eine Version unter dem Titel »Wüstenfüchse kennen kein Erbarmen«. Aber selbst diese Fassung ist bereits vollständig vom deutschen Markt verschwunden. Übrigens: Eine komplette 4minütige Kampfsequenz befindet sich in der selben Form und mit der selben Musik in Jess Francos »Die Oase der Zombies«.